Wenn es juckt und beißt!
Wenn es wieder wärmer wird, sind sie wieder unterwegs. Die Rede ist von Zecken. Jeder Hundebesitzer kennt es, wenn sich die Mistviecher am Blut des eigenen Vierbeiners bereichern. Besonders bei Langhaarhunden und schwarzen Hunden ist es schwierig, sie zu finden und sie im Anschluss vom Hund zu entfernen. Da Zecken auch Krankheiten übertragen können, ist es natürlich sinnvoll, sich vor ihnen zu schützen. Hier möchte ich euch ein paar (natürliche) Tipps gegen Zecken und z.T. auch Flöhe geben.
Schon vor der Zeckenzeit handeln:
Schon bevor die ersten Zecken unterwegs sind, kann man etwas für seinen Hund tun und zwar, das Immunsystem stärken. Ist das Immunsystem des Hundes stark genug, saugt sich keine Zecke gern fest. Auch Würmer, Flöhe und Co mögen immunstarke Tiere nicht. Am besten lässt sich das Immunsystem durch eine artgerechte Ernährung stärken. Ich persönlich bevorzuge da ja das Barfen, also das Rohfüttern. Mithilfe von Kräutern und Zusätzen wie z.B. Schwarzkümmelöl (bitte nur tröpfchenweise), Löwenzahn und Co kann man hier gezielt das Immunsystem stärken und den Hund für Parasiten weniger appetitanregend machen. Präparate wie das Imun Dog para der Firma OrthoVet oder entoVITAL DOG d-para der Firma Hersoan sind hier sehr empfehlenswert. Wer möchte, kann sich zu diesem sehr umfassenden Thema bei einem Beratungsgespräch gern noch mehr Informationen bei uns einholen.
Vor dem Spazieren Gehen:
Wie fast überall, gibt es natürlich mehrere Wege, Zecken den Kampf anzusagen. Vor dem Spazieren gehen kann man den Hund z.B. mit einem Repellent einsprühen. Es gibt auch Halsbänder mit repellierender Wirkung. Das sind Stoffe, die Parasiten „nicht riechen“ können und deshalb vom Hund fern bleiben. Manche schwören auch darauf, den Hund mit Kokosöl einzureiben, vorausgesetzt es stört den Hundebesitzer nicht, dass der Hund danach nach Kokos duftet. Man kann Kokosöl auch ins Futter geben, aber bitte aufpassen. Kokosöl hat durchaus einige Kalorien, also bitte darauf achten, dass der Hund seine Linie behält.
Ich setzte Repellentien eigentlich nur dann ein, wenn ich weiß, dass ich z.B. in den Wald oder durch eine hohe Wiese gehe, wo die Wahrscheinlichkeit Zecken aufzugabeln sehr hoch ist. Auch bei Stechmücken können Repellentien eingesetzt werden. Für Hund wie auch Mensch kann ich hier das auf Geraniol basierende Insecticicde 2000 empfehlen. Geraniol ist ein Pflanzenstoff, denn Insekten nicht gern riechen. Es wirkt also als Repellent. Zusätzlich zerstört Geraniol den Chitinpanzer von Insekten, wodurch es auch bei akuten Befall von Zecken und Flöhen eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu anderen Zeckenpräparaten, die als Nervengift wirken und dementsprechend Immunsystem und Umwelt belasten, geht Geraniol nicht in den Blutkreislauf über.
Nach dem Spazieren Gehen:
Wer unmittelbar nach oder während dem Spazieren etwas tun möchte, der nehme einen Fusselroller, rolle den gesamten Hund ab und möge sich wundern, was so alles hängen bleibt
Spot-ons und Halsbänder:
Auch Spot-ons (also Stoffe, die man im Nacken bzw. der Wirbelsäule entlang aufträgt) und Halsbändern gegen Zecken könne Abhilfe schaffen. Wer dabei auf Chemie verzichten will, dem kann ich Neemöl empfehlen. Es gibt auch eigene Spot-on-Präparate die auf Neemöl basieren.
Zur Aufklärung möchte ich kurz erläutern, wie chemische Spot-ons und Halsbändern wirken: Das Präparat ist ein Nervengift, welches in die Haut bzw. ins Blut des Hundes einzieht, erst nachdem die Zecke das „verseuchte“ Blut des Hundes getrunken hat, stirbt sie und fällt ab. Das Gift soll natürlich nur bei Zecken (manchmal auch Flöhe, Milben und Haarlingen) wirken, allerdings gibt es immer wieder Hunde, die darauf ebenfalls reagieren.
Einige Spot-on- und Halsband-Präparate für Hunde sind übrigens sowohl für Fische als auch Katzen TÖDLICH!! Frisch behandelte Hunde, die im Sommer in kleinen Teichen baden gehen, können unter Umständen die gesamte Fischpopulation töten. Ebenfalls ist Vorsicht geboten, wenn Katzen im eigenen Haushalt wohnen. Wenn sie den Hund streifen oder ihn putzen wollen, könnte auch dies tödlich für die Katze enden! Neemöl ist ein ätherisches Öl vom Neembaum und hält ebenfalls Zecken fern. Man bekommt sowohl Halsbänder als auch Spot-ons zu kaufen.
(“Wunder-“)Tabletten
Schon mal von Tabletten gehört, die gegen Zecken, Würmer, Flöhe, Milben und Co helfen? Praktisch, oder? Da gibt man eine Tablette und der Hund ist alles los und der Schutz hält monatelang an. ABER so einfach ist es leider nicht. Ich persönlich kann davon nur abraten, v.a. auch deswegen, weil mir bedauerlicherweise schon viele (z.T. auch persönliche) Fälle untergekommen sind, bei denen Hunden bleibende Schäden, wie z.B. Epilepsie davontrugen oder sogar daran gestorben sind! Auch wenn es der eigene Hund (scheinbar) verträgt, so ist und bleiben diese Präparate reines Gift. Von Aussagen wie „ich gebe es meinem Hund schon jahrelang und es ist gar nichts passiert“, halte ich persönlich recht wenig. Es zeigt nur, dass der Hund scheinbar ein gutes Immunsystem hat, dass Jahr für Jahr geschwächt wird. Man kann schließlich auch jahrelang rauchen, ohne dass etwas passiert. Ich denke, wir sind uns alle einig, wenn ich sage, dass Rauchen nicht gesund ist.
Und? Wie sagt ihr den Zecken den Kampf an? Habt ihr vielleicht noch andere nützliche Tipps und Methoden? Erzählt mal!
Hinzufügen möchte ich noch, dass es leider KEINEN 100%igen Schutz gegen Zecken gibt. So können trotz guter Vorsorge, Zecken anbeißen. In den allermeisten Fällen bleibt dies aber ohne Folgen. Da nicht jeder Hund gleich ist, empfiehlt es sich einige Dinge auszuprobieren, bis man das Richtige für sich und seinen Hund gefunden hat. Bei Pongo und mir hilf die Kombination aus gesunder Ernährung (in unserem Fall BARF), Imun dog para und Neemöl-Spot-Ons wirklich sehr gut!