Freizeitbeschäftigung mit Hund!

Freizeitbeschäftigungen mit Hund gibt es viele. Sei es Wandern, Schwimmen oder einfach nur gemütlich spazieren zu gehen.  Wer es sportlicher mag, kann seinen Hund auch mit Aktivitäten wie Agility, Flyball oder Breitensport geistig und körperlich fordern. Für Spürhunde kommt Nasensport wie Fährtensuche oder Mantrailing, also Personensuche, in Frage. Besonders letzteres erfreut sich in letzter Zeit immer mehr Beliebtheit und kann gerade vielen Jagdhunderassen, unter denen sich wahre Nasenprofis befinden, artgerecht auslasten. Und wer es ganz kreativ mag, der übt sich in Tricktraining bzw. Dogdancing.

Kopfarbeit und geistige Auslastung!

„Den Hund 2-3-Mal am Tag Gassi führen und ihn am Abend seine volle Futterschüssel servieren, ist doch Auslastung genug!“ Falsch.

Hunde brauchen zur Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse nicht nur körperliche, sondern auch geistige Auslastung. Ist ein Hund geistig (, wie körperlich) unausgelastet, können sehr viele Verhaltensprobleme entstehen. Ein Hund der übermäßig viel bellt, stubenunrein ist oder die Einrichtung regelmäßig zerlegt, ist womöglich nicht genug ausgelastet. Dogdancing bzw. Tricktraining bietet die nötige Kopfarbeit, um den Hund geistig auszulasten.

ABER ACHTUNG: Auch ein überforderter Hund kann diese und ähnliche Verhaltensprobleme zeigen. Deshalb sollte auf ausreichend Ruhezeiten geachtet werden. Ein ausgewachsener Hund braucht im Schnitt pro Tag 17-20 Stunden Schlaf und Ruhe. Welpen noch mehr.

 

Warum nicht den Hund für einen Teil seines täglichen Futters arbeiten lassen und ihn somit gleichzeitig geistig auslasten?

 

Studien konnten zeigen, dass sich Tiere ihr Futter lieber erarbeiten, als es gratis serviert zu bekommen. Diesen Effekt kann man sich im Alltag also zu Nutze machen. Dazu eine kleine Anekdote aus unserem Trickhund-Alltag:

Es kommt durchaus vor, dass mein Hund Pongo bestimmte Leckerlies nicht mag. Meistens einfach deshalb, weil sie zu fade oder zu trocken sind. Lasse ich meinen geübten Trickhund ein paar Tricks machen und biete im das gleiche Leckerlie erneut an, frisst er es mit Begeisterung. Ganz nach dem Motto: „Nach getaner Arbeit schmeckt die Jause einfach besser!“ Übrigens: Auch in meiner Kindheit hat die Jause nach getaner Arbeit, die sich auf den Bauernhof meiner Großeltern regelmäßig aufgetan hat, immer besser geschmeckt, als ohne vorherige körperliche Betätigung. Ein Effekt, der also nicht nur bei Tieren, sondern auch bei uns Menschen zu finden ist.

Ein Hundesport als Alltagshilfe?

Das Schöne am Tricktraining ist, dass es wirklich jeder Hund machen kann. Egal ob wendiger kleiner Sheltie oder großer, behäbiger Neufundländer. Für jeden Vierbeiner gibt es passende Tricks. Sei es Pfote geben, Häschen, Beinslalom, Totstellen, Aufräumen, Kopf ablegen, Zunge zeigen, Flüstern und vieles mehr. Der Kreativität sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt. Üben kann man dafür sowohl in den eigenen vier Wänden, als auch auf den täglichen Spaziergängen. Einige Tricks lassen sich auch wunderbar in den Alltag integrieren. Wie wäre es, wenn der Hund die Fernbedienung bringt oder das Licht ausschaltet, die Tür zu macht und die Waschmaschine befüllt? Oder wie wäre es, wenn der Hund mit einem einfachen Trick beim Spazieren die Wegseite wechselt oder wenn er sich automatisch entwirrt, sobald er sich mit der Leine um den Laternenmasten verheddert? Klingt praktisch? Ist es auch.

Wer es ganz kreativ sein möchte, kann sich auch im Dogdancing versuchen. Beim Dogdancen werden verschiedenste Tricks zu einer Choreographie ausgearbeitet und zusammen mit einer passenden Musik präsentiert. Damit das gelingt, muss man die einzelnen Tricks vorab in kleinen Schritten aufbauen und festigen.

Ein starkes Band zum Hund aufbauen

Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass Dogdancing bzw. Tricktraining die Bindung zwischen Menschen und Hund stärkt. Nicht nur der Hund lernt seinen Menschen besser zu lesen, sondern auch der Hundebesitzer wird seinen Hund immer besser verstehen lernen. Letztendlich schweißen die zwei zu einem eingefleischten Team zusammen.

 

Eine gute Beziehung zum Hund, ist die halbe Miete einer erfolgreichen Erziehung.

 

Sind Hund und Mensch ein wirklich eingespieltes Team, können Mutige diese Bindung z.B. im Rahmen eines Dogdance-Turnieres mit einer Choreographie unter Berweis stellen.

Tricktraining als Therapie

Da Dogdancing bzw. das vorangegangene Tricktraining immer, überall und mit jedem Hund ausübbar ist, erfreut sich diese Art des Hundesports nicht umsonst großer Beliebtheit. Sogar bei Angst und Unsicherheit kann Tricktraining helfen. Der Hund bekommt ein besseres Körpergefühl, weil er verschiedenste Körperhaltungen im Tricktraining einnimmt und mit verschiedenen Gegenständen und Requisiten arbeitet. Da die Tricks im Laufe des Trainings, durch die fortlaufende Belohnung stetig besser funktionieren, wird auch das Selbstbewusstsein des Hundes kontinuierlich wachsen. Dieses kann ihm im Alltag äußerst hilfreich sein. Manchmal kann man einen Hund durch einen gut funktionierenden Trick sogar aus einer Stress- und/oder Angstsituation holen.

Interessant ist auch, dass Beschäftigungsmaßnahmen wie Tricktraining die Ausschüttung von Cortisol (= ein Stresshormon, das in der Nebenniere produziert wird) und daraufhin Stress verringern kann. Wenn man weiß, dass andauernder Stress nicht nur das Lernvermögen der Hunde blockiert und es dadurch schwierig wird, einen Hund überhaupt etwas beizubringen; sondern Stress auch medizinische Leiden wie Gastritis, Durchfall, Magengeschwüre, Enteritis, Krebs und vieles mehr verursachen kann, wird klar, wie wichtig es ist, den Stresslevel des Hundes gering zu halten.

Wie der Hund zum Trick-Profi wird

Du hast nun Lust bekommen, deinem Hund Tricks beizubringen? Dann besuche uns doch in unseren Trick-Kursen. Dort gehen wir individuell auf jedes Mensch-Hund-Team ein und sind für deine Trick-Wünsche offen. Natürlich wird darauf geachtet, dass die Tricks zum jeweiligen Mensch-Hund-Team passen, damit weder Hund noch Hundehalter überfordert sind. Auch für Welpen und Junghunde ist in unseren Kursen Platz, wobei wir natürlich auch auf das Wachstum Rücksicht nehmen und Tricks, die den Bewegungsapparat der Welpen negativ beeinflussen können, vermeiden. Diese können immer noch gelernt werden, wenn der Hund alt genug ist.

Auf unserer Termin-Seite findest du alle aktuellen Kurstermine.

Das Können unter Beweis stellen

Wer bereits einige Tricks kann und diese unter Beweis stellen möchte, kann dies nicht nur in Rahmen von Dogdance-Turnieren machen. Im World Wide Web findet man einige Anlaufstellen für Trick-Zertifikate wie z.B. von “Do more with your dog“. Auch mein Hund Pongo und ich, haben uns bis zum Trick-Dog Champion hochgearbeitet.

Wenn du Interesse daran hast einen Trick-Dog-Titel abzulegen oder eine DogDance-Choreographie auszuarbeiten, dann melde dich gerne unter renate@wedelwerk.com bei uns. Wir helfen dir gerne weiter!

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Autor - Renate Ploder

Renate ist studierte Verhaltensbiologin, akademisch geprüfte Kynologin, sowie tierschutzqualifizierte Hundetrainerin. Mit ihrem Wissen hilft sie Hundehalter im Umgang mit ihrem Hund weiter. Eine positive und tierschutzkonforme Herangehensweise ist ihr dabei besonders wichtig.

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